Die kleine Flossie hat alles ganz hervorragend gemacht. Wir hatten ja durchaus schon einige problemlose Geburten (leider auch einige furchtbare Erlebnisse), aber so entspannt hat das bisher wirklich noch keine Hündin hinbekommen. 

Flossie ist bis zum Samstag Abend ganz normal mit spazieren gegangen. Sie hat aber nachmittags den typischen Temperaturabfall gehabt und abends auf der Runde keine Leckerchen mehr gefressen. Sichere Anzeichen, dass es wohl in den nächsten 24 Stunden losgehen könnte.

Sonntags ist sie dann komplett im Körbchen geblieben und hat geschlafen. Morgens, mittags und nachmittags war sie höchstens ganz kurz draußen. Spät nachmittags nach einer kurzen Spaziergehrunde, zu der sie sich hat überreden lassen, ging es dann tatsächlich los. Sie hat professionell ihre Wurfkiste genutzt, alle Decken mehrmals umgewühlt und dann kamen die Wehen. Die anderen Hündinnen waren immer sehr lange aufgeregt, unruhig und haben auch zwischen den Wehen viel gewühlt und sich bewegt. Flossie hat sich relativ am Anfang flach auf die Seite gelegt und einfach abgewartet. Sie muss wohl einen anderen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben.

Die Technik: "Vorher viel Ausschlafen, währenddessen bloss nicht aufregen", war jedenfalls unschlagbar. Mit drei Wehen war der erste Welpe geboren und sie hat ihn mit einer unerwarteten Ruhe und Gleichmut ausgewickelt und abgenabelt. Auch das verlief völlig anders, als wir das kennen. Die anderen Hündinnen wollten das immer ganz schnell und sofort. Insbesondere Flossies Mutter Hermine war da immer ziemlich ruppig, so dass wir das abnabeln oft lieber selbst gemacht haben, damit sie nicht aus Versehen zu doll einkürzt oder den Welpen an der Nabelschnur durch die Gegend schleudert.

Flossie hat alles viel ruhiger, geradezu bedächtig und sehr vorsichtig erledigt. Die Welpen sind in regelmäßigen Abständen geboren, alle mit der Nase voraus, alle hat sie in gleicher Weise tiefenentspannt auf der Seite liegend geboren und alle sind auch unmittelbar zur Milchleiste gerobbt. Wenn eins in die falsche Richtung marschierte, hat sie es gewendet. Sicherlich war auch ein Vorteil, dass Flossie während der Trächtigkeit ziemlich mäkelig gefressen hat und die Welpen deshalb vergleichsweise klein sind. Das macht eine Erstgeburt ja durchaus leichter. Seit der Geburt klappt das Fressen bei Mutti aber wieder. Sie hat hat schon während der Geburt gern Hüttenkäse geschleckt und frisst seitdem auch normales Hundefutter wieder in nennenswerten Mengen. Insgesamt genießt sie es, sich verwöhnen zu lassen und alles wirkt bei ihr so unglaublich leicht und einfach. Wir sind hemmungslos begeistert!

Nach ein paar Stunden Schlaf und Welpen-Mahlzeit liess sie sich überreden, kurz zum Lösen in den Garten zu gehen. Auch dabei war sie kein bisschen aufgeregt, wie unsere anderen Hündinnen (die immer im Schweinsgalopp raus und zurück gewuselt sind). Sie ist ganz gemächlich ein wenig rumgelaufen, hat sich erleichert, frische Luft geschnappt und ist dann lässig zurück zur Wurfkiste getrabt.

Eigentlich ist Flossie ein eher sensibler, weicher Hund. Wir hätten niemals erwartet, dass das Ganze so abläuft. Aber wir könnten nicht glücklicher sein. Zwei Rüden (einer wurde erst später umdeklariert, als die Nabelschnur kürzer war und wir "doch was gefunden" haben) und eine Hündin sind es geworden und nun wünschen wir Familie J eine ganz tolle Kennenlernzeit!